Page 5 - Westerwaldbank Jahresbericht 2022
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Die Finanzmärkte standen ebenfalls unter dem Einfluss des Die positive Entwicklung unserer Bank im
Krieges, der am 24. Februar begonnen hatte. Die stark anzie- Berichtsjahr ist das Verdienst vieler.
hende Teuerung zwang die Notenbanken zu einem ebenso
schnellen wie harten Kurs mehrfacher Leitzinserhöhungen. Besonders danken wir unseren Mitgliedern, Kundinnen und
Zum Jahresende hatte der Leitzins der EZB bereits 2,5% er- Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern
reicht, während die US-amerikanische Notenbank Fed sogar für das vertrauensvolle Miteinander auch im abgelaufenen
schon einen Korridor von 4,25% bis 4,5% für den Leitzins Geschäftsjahr.
eingeführt hatte.
Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
Diese unerwartet schnelle Erhöhung der Leitzinsen – aus eine erneut starke Leistung.
der Nullzinspolitik kommend – führte zu erheblichen Belas-
tungen an den Märkten. Die festverzinslichen Wertpapiere Auch danken wir den Vertreterinnen und Vertretern unserer
verzeichneten enorme Kursrückgänge und spiegelbildlich Mitglieder sowie den Mitgliedern des Betriebsrates.
dazu stiegen ihre Renditen sehr stark an. So stieg beispiels-
weise die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf Unser Dank gilt ebenfalls den Mitgliedern des Aufsichtsrates
2,56% zum Jahresende und lag damit 274 Basispunkte über für die stets partnerschaftliche Begleitung und konstruktive
dem Jahresanfangswert. Bei der zehnjährigen US-Bundes- gemeinsame Arbeit.
anleihe war die Entwicklung ähnlich: Ihre Rendite stieg von
1,50% auf 3,83% an. Herzlich danken wir ebenfalls unseren Verbundpartnern,
den genossenschaftlichen Verbänden sowie den Institutionen
Diese unerwartete Entwicklung, insbesondere deren Ge- und Partnern in unserer Region.
schwindigkeit, führte bei den Finanzinstituten zu signifikan-
ten Bewertungsverlusten zum Bilanzstichtag.
Wir blicken optimistisch in die Zukunft.
Begleitet wurde diese Entwicklung von hohen Schwankun-
gen am Anleihe-, aber auch am Aktienmarkt: Der DAX, zum
Jahresanfang mit 15.885 Punkten gestartet, erreichte nach
starken Verlusten zwischenzeitlich einen Jahrestiefststand
von 11.976 Punkten. Insbesondere der ungewöhnlich milde
Winter führte über die Entschärfung der drohenden Ener-
giekrise wieder zu einer deutlichen Erholung des Börsenba-
rometers, das mit einem Jahresendwert von 13.924 Punkten
Dr. Ralf Kölbach schloss. Damit wurde zwar der Vorjahresendwert um 12,3%
Vorstandssprecher
unterschritten, jedoch war zwischenzeitlich eine noch weit
negativere Entwicklung erwartet worden. Montabaur, im Mai 2023
Das Jahr 2023, so unsere Erwartung, wird voraussichtlich Der Vorstand
von einer realwirtschaftlichen Seitwärtsbewegung bei
weiterhin deutlich erhöhter Inflationsrate gekennzeichnet
sein. Einem geringen Wachstum des BIP im Bereich von
0,2% bis 0,4%, so die Prognoseinstitute, steht eine er-
wartete Teuerungsrate im Bereich von etwa 5% bis 6,5%
gegenüber. Letztere wird sich erst im darauffolgenden
Jahr wieder der EZB-Zielmarke von 2% annähern. Ralf Kölbach Markus Kurtseifer Andreas Tillmanns
In diesem anspruchsvollen Umfeld hat sich die Westerwald
Bank eG gut behauptet. Insbesondere konnte das Neukre-
ditvolumen von 595 Mio. Euro im Vorjahr auf 678 Mio. Euro
gesteigert werden; die Forderungen an Kunden wuchsen
um über 9%. Diese Zahlen zeigen die tiefe Verbunden-
heit unserer Westerwald Bank eG mit der Region auch in
schwierigen Zeiten.
Insbesondere unterstützen wir auch die erforderliche
Transformation hin zum nachhaltigen Wirtschaften. Die
erste Phase unseres eigenen Nachhaltigkeitsprojektes
haben wir als eine der Pilotbanken des Bundesverbandes
der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
abgeschlossen; die zweite hat begonnen.
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